Pflegekonzept für die städtischen Streuobstwiesen in den Rainwaldstücklen (Stand Feb. 2020)

Jetzt endlich soll daran gegangen werden, diesen Zustand zu beenden und ein Pflegekonzept zu erarbeiten, nach welchem schrittweise in den nächsten Jahren die Flächen wieder in den Zustand einer Streuobstwiese versetzt werden sollen.
Um den Zustand der Fläche zu verbessern, fanden im Februar 2020 mehrere Begehungen der Fläche statt, eine mit dem verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt und dem Pflegetruppleiter des Pflegetrupps der Diakonie Stetten sowie weitere Begehungen von Mitgliedern der BUND-Ortsguppe mit dem Ziel, ein schlüssiges Pflegekonzept zu erarbeiten.
Hierbei wurden von den BUND-Mitgliedern die bisherigen Probleme erläutert :
  • Ziegenbeweidung: durch fehlenden Schutz der Bäume wurden die wenigen jungen und mittelalten Bäume zum Absterben gebracht.
  • Beweidung durch Kühe: durch eine der Größe der Fläche völlig unangepasste Anzahl der Kühe entstanden großflächig total zertretene Flächen ohne jeglichen Bewuchs von Gräsern,Kräutern und Blühpflanzen.
    Außerdem führte das große Gewicht auf der gesamten Fläche zu Trittschäden und ausgetretenen Pfaden
  • Beweidung durch Pferde:entsprechende Schäden wie bei den Beweidung mit Kühen
  • fehlende Nachpflege: in allen Fällen wurde vom Pächter der Wiesen keine Nachpflege durchgeführt: Entfernen der von den Tieren verschmähten Pflanzen wie Brombeeren und Schösslinge von Fremdgehölzen mit der Folge der Verbuschung, außerdem das Entfernen bzw. Stapelung des Bruchholzes zu Altholzstapeln als wichtiges Biotop für zahlreiche verschiedene Kleintierarten und Vögeln
  • kein Nachpflanzen von abgängigen Obstbäumen: als Folge eine völlige Überalterung des Obstbaumbestandes auf der gesamten Fläche
  • kein Schnitt der Obstbäume
  • illegale Errichtung von Bauten, Unterständen und festen Einzäunungen sowie Ablageungen von Müll und Fässern mit ungeklärtem Inhalt: die Flächen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet und unterliegen deshalb einem besonderen Schutz

Die folgenden Bilder sollen den derzeitigen Zustand verdeutlichen:

verwilderte Flächen:
Bilder: Thoman Wagenhoff (BUND OV Weinstadt)
Fremdgehölze:
Bilder: Thoman Wagenhoff (BUND OV Weinstadt)
Beweidungsschäden:
Bilder: Thoman Wagenhoff (BUND OV Weinstadt)
Überalterung
Bilder: Thoman Wagenhoff (BUND OV Weinstadt)
Ablagerung von Müll:
Bilder: Thoman Wagenhoff (BUND OV Weinstadt)


Hieraus ergeben sich folgende Forderungen der BUND-Ortsgruppe an ein Pflegekonzept:

  • möglichst baldige Kündigung des jetzigen Pachtvertrages wegen Nichteinhalten der Pflegemaßnahmen
  • Übernahme der Pflege durch den Pflegetrupp der Diakonie Stetten (abschnittsweises Mähen und Abräumen des Mähgutes)
  • Wenn Beweidung, dann nur Beweidung durch Schafe (in einer der Fläche angepassten Anzahl von Tieren)
  • Beweidung durch Ziegen nur zur Erstpflege der mit Brombeeren überwucherten Flächen
  • Entfernung der illegal errichteten Bauten, Unterstände, festen Einzäunungen sowie des Mülls und der Fässer
  • Befahrbarmachen der Graswege durch jeweils 2 befestigte Fahrspuren
  • Nachpflanzen von Obstbäumen
  • Schnitt der Obstbäume

Ein Mitglied der BUND-Ortsgruppe hat deshalb ein Pflegekonzept mit zugehörigem Plan erarbeitet, welches in Absprache mit der Stadt umgesetzt werden soll.

2 Flächenstücke sind aus dieser Pflege herausgenommen:

Fläche 1:
Diese Fläche wird seit mehreren Jahrzehnten von der BUND-Ortsgruppe gepflegt mit jährlicher Mahd und Abräumen des Mähgutes. Auf der Fläche wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Jungbäume gepflanzt.
Weitere Informationen hierzu finden Sie unter dem Projekt Rainwaldstückle
Fläche 2:
Diese Fläche wird seit 2018 bzw. 2020 vom OGV Beutelsbach gepflegt mit jährlicher Mahd. 2018 wurden auf einer Teilfläche 8 Jungbäume gepflanzt.
Die 2.Teilfläche soll ab Herbst 2020 mit je einem für die 16 Remstalkommunen charakteristischen Obstbaum wie z.B. dem "Schnaiter Brachet" bepflanzt werden.

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