Umwelttipps

Torffreie Blumenerde

Mit dem Frühling beginnt die Gartenarbeit. In Baumärkten, bei Händlern und Discountern gibt es derzeit wieder große Mengen an preiswerter Erde. Egal ob Billigprodukt oder „Qualitätsblumenerde“, meist besteht sie aus Torf. Torf ist jedoch als Blumenerde im Grunde nicht geeignet, da er zu sauer für die meisten Pflanzen ist. Er enthält so wenig Nährstoffe, dass er erst durch Kunstdünger und Aufkalkung als Blumenerde nutzbar wird.
 
Durch den massiven Abbau von Torf sind laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hierzulande die Jahrtausende alten Moorlandschaften bereits um 90 Prozent geschrumpft. Moore sind Rückzugsräume für jene seltenen Pflanzen, die nährstoffarme Böden brauchen sowie für seltene Vögel wie Birk- oder Moorhuhn, Brachvogel, Wachtelkönig oder Schlangenadler. Außerdem leisten Moore einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Hochwasserschutz, da sie das Wasser sehr gut speichern. Torf allein erfüllt diese Funktion im Blumenbeet aber nicht, so dass dort häufig gegossen werden muss.
 
Der BUND rät, für die Beete Kompost zu nehmen oder im Fachhandel torffreie Erde zu kaufen. Sie wird aus Holzfasern, Flachs, Rindenhumus oder Biokompost hergestellt. Kompost ist sehr nährstoffreich, somit erübrigt sich eine künstliche Düngung. Er kann in Kompostwerken erworben, im eigenen Garten oder in einer Kiste auf dem Balkon selbst hergestellt werden.
 

Berlin, den 5. April 2005