Umwelttipps

„Ivan“ sucht Gärten in der Region heim

Achtung! Karibische Verhältnisse was die Windgeschwindigkeit betrifft, treten jetzt wieder vermehrt in Bodennähe unserer Gärten auf, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Ein hausgemachter Wirbelsturm namens Laubsauger treibt wieder sein Unwesen. Aus der Sicht von Kleinlebewesen am Boden haben die leistungsstarken Gebläse sogar katastrophalere Folgen wie der kürzlich tobende Hurrikan Ivan für die Menschen rund um den Golf von Mexiko. Auch immer mehr Anwohner und Erholungssuchende beschweren sich. Grund: der von den Geräten ausgehende, gesundheitsschädliche Lärm und Gestank

Die überwiegend zweitaktgetriebenen Geräte können auf zweierlei Weise betrieben werden. In der Saugfunktion werden mit dem Laub Millionen Insektenlarven, Käfer, Spinnen, kleine Frösche, Molche und sogar Eidechsen in den tödlichen Rüssel gezogen. Ist der Laubsauger zusätzlich mit einem Häcksler ausgestattet, liegt die Überlebenschance der eingesaugten Kleintiere bei Null. Zurück bleibt beim übertriebenen „Groß-Reine-Machen“ ein steriler Garten. Überwinternden Singvögeln wie beispielsweise dem Rotkehlchen bleibt nur das Hausieren an Futterplätzen, um zu überleben.

Aber auch mit der Gebläsefunktion werden Insekten und & Co. auf Dauer vertrieben. Das als Nahrungs- und Humusgrundlage gefallene Laub wird restlos weggeblasen und fehlt dem ökologischen Gleichgewicht der betroffenen Böden. Als Folge verschwinden dann auf diese sogenannte Streu angewiesene Bodenorganismen. Der Nahrungskreislauf der Tiere und der Stoffkreislauf des Bodens sind eingeschränkt oder gänzlich unterbrochen.

Der BUND schließt sich dem Umweltbundesamt an: aus Gründen des Umweltschutzes, aber auch der eigenen Gesundheit sollte auf Laubblas- oder Laubsauggeräte in Gärten und Parks verzichtet werden. Wer trotzdem nicht aufzweifelhafte Garten-Gründlichkeit verzichten will, sollte mit dem bewährten Rechen und Besen zu Werke gehen.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net