Umwelttipps

Kinder wollen matschen

Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt – überall wird der Garten für die kommende Freiluft-Saison fit gemacht. Die ertragreiche Ernte steht dabei ebenso im Vordergrund wie das ästhetische Empfinden beim Blick über den gepflegten Garten. Bei aller Ordnungsliebe sollten wir aber nicht die Bedürfnisse unserer Kinder vergessen. Es sind die unkultivierten, wilden Ecken, die den Kindern den nötigen Freiraum zur Naturentdeckung lassen, gibt der Bund für Umwelt und NaturschutzDeutschland (BUND) zu bedenken.

Schaffen sie Gartenbereiche zum Anfassen. Der geometrische Sandkasten ist eine schlechte Alternative. Steinhaufen, Erdhügel, Matschpfützen hingegen sind veränderbare Räume, die Kinder phantasievoll umgestalten. Sie gewinnen so im wahrsten Sinne des Wortes Erdverbundenheit. Und schon ist der Grundstein für späteres Naturverständnis gelegt. Kinder, die nach Herzenslust matschen und wühlen dürfen, werden keine Stubenhocker, die lediglich auf die Reize am Computerbildschirm reagieren.

Zusätzlich kann man Kindern im Garten auch einen eigenen Pflanzbereich einrichten. So erleben sie direkt den Wechsel der Natur und die unterschiedlichen Erntzeiten mit. Durch das Zubereiten von Früchten und Gemüse aus eigenem Anbau wird obendrein noch ein nützlicher Bogen zur gesunden Ernährung geschlagen.

Auch die Natur freut sich über den unterlassenen Ordnungsinn im Garten. Einige Spezialisten unter den Pflanzen sind sogar auf häufige Veränderung und Trittbelastung angewiesen. Beispielsweise ist der Vogelknöterich nomen est omen unter Vögeln eine begehrte Futterpflanze. Auch die Rote Taubnessel kommt gut mit tobenden Kindern zurecht. Und Bienen schätzen ihren Nektar.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net