Umwelttipps

Herbst: Wellnessprogramm für den Garten durch Nichtstun

Im Herbst ist die Zeit reif im eigenen Garten das Nichtstun zu lernen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) appelliert deshalb an alle Gartenbesitzer: bitte die Ordnung im Haus nicht 1:1 auf den Garten übertragen! Immerhin 2500 Tier- und 1000 Pflanzenartenkönnen im Garten ein Zuhause finden. Vorausgesetzt man legt öfter mal die Hände in den Schoß und läßt Mutter Natur machen.

Jeder übertriebene Ordnungssinn im Garten entziehtPflanzen und Tieren wichtigen Lebensraum. Lassen Sie ruhig mal auf ihren Beeten das Laub liegen. Unter dem mollig warmen Luftpolster verrichten auch über den Winter Regenwürmer, Asseln, Springschwänze und viele andere Kleinstlebenwesen ein wahres Wellnessprogramm für ihren Boden. Im Frühjahr präsentiert sich dieser dann erholt mit frisch gefüllten Nährstoffspeichern. Eventuell verbliebenes Restlaub kann dann im Frühjahr beseitigt werden.

Ein bisschen Mut zur Wildnis wird dem Gartenbesitzer allerdings schon abverlangt, der Nutzen sollte jedoch jeden überzeugen. Nur so raschelts unter Reisig- oder Laubhaufen, die als Unterschlupf liegen bleiben dürfen. Auch abgestorbenes oder morsches Holz werden dankbar als Brut- und Nistplätze angenommen. So stellen sich Nützlinge wie Igel, Spitzmäuse, Erdkröten, viele Singvögel oder Spinnen und Marienkäfer ein. Als Gegenleistung werden unerwünschte Insekten, Larven und Schnecken in Schach gehalten. Fruchttragende Gehölze können nur dann in der kalten Jahreszeit als willkommenes Nahrungsangebot für Tiere dienen, wenn sich der Rückschnitt auf das Notwendigste beschränkt.

Wer aber partout nicht stillhalten kann und den Garten auch als körperlichen Ausgleich nutzt, soll den Herbst als Pflanzzeit nutzen. Robuste heimische Gehölze wie Vogelbeere und Wildrose bieten im Gegensatz zu „Exoten“ Nahrung und Lebensraum für viele Tierarten.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net