Umwelttipps

Entsorgung von Handys

50 Millionen Handy-Besitzer in Deutschland wollen stets auf dem neuesten High-Tech-Stand sein. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Rems-Murr-Kreis kann sich die durchschnittliche Lebensdauer eines Handys unter einem Jahr nicht anders erklären. Der als Elektronikschrott anfallende Chemie- und Schwermatallcocktail wird jedoch meist unsachgerecht entsorgt. “Keinesfalls gehört das alte Handy in den Hausmüll”, warnt die BUND-Kreisvorsitzende Elvira Franke. Bei der Verbrennung oder nach der Ablagerung gelangen toxische Substanzen wie Quecksilber, Cadmium, Arsen, halogenorganische Flammschutzmittel und Weich-PVC postwendend zu Mensch und Umwelt.

Wohin also mit dem alten Handy? Die Gemeinden geben in aller Regel Auskunft über umweltgerechte Entsorgung. Auch immer mehr Fachhändler nehmen inzwischen gebrauchte Handys zur Entsorgung zurück.

Vor einer Entsorgung sollte sich aber jeder die Frage stellen, ob nicht die Lebensdauer von rund fünf Jahren eines Handys voll ausgeschöpft werden kann. Hier bietet sich eine Weiternutzung des noch gebrauchsfähigen Gerätes als sogenanntes Notfall-Handy an. Dieses kann dann z.B. für Senioren bei mobilen Notrufen noch gute Dienste leisten. Elvira Franke weist darauf hin, “daß unter anderen die Pforte im Waiblinger Rathaus die Handys entgegen nimmt und an entsprechende Personen weiterleitet”.

Ob als Weihnachtsgeschenk oder ganz allgemein: wer die Anschaffung eines Handys in Erwägung zieht, sollte sich vorab gründlich informieren. Dem propagiertem Nutzen von Handys stehen nicht mehr weg zu diskutierende Risiken gegenüber. So verdichten sich die Hinweise auf Beeinflussung zellullärer Prozesse bis hin zur Schädigung des Erbgutes durch hochfrequente Strahlung. Die Forschung hinkt hier leider hinter der technischen Entwicklung weit zurück.

Hinweisgebend beim Kauf eines Handys kann der sogenannte SAR-Wert sein. Wissenschaftler und Mediziner empfehlen einen SAR-Wert von 0,2 W/kg. Eine Kennzeichnungspflicht für die Hersteller bezüglich dieses Wertes ist aber erst  für Anfang 2002 zu erwarten. Bis dahin kann man die SAR-Werte im Internet unter “handywerte.de” abrufen oder im Fachgeschäft  erfragen. Weitere Informationen erhält man bei den Verbraucherzentralen, dem Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter sowie dem kritischen Ecolog-Institut in Hannover. Auch der BUND hält zum Thema Elektrosmog eine aktuelle Broschüre bereit, die über den Regionalverband Stuttgart, Rotebühlstr.86/1 in 70178 Stuttgart zu beziehen ist.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net