Umwelttipps

Enten gehen beim Füttern baden

Das Füttern von Möwen, Schwänen, Stockenten und anderen Wasservögeln macht vor allem Kindern und älteren Menschen Freude. Gerade die kalte Jahreszeit verleitet aber viele zu einer falsch verstandenen Fürsorge, vor allem altes Brot unters schnatternde Vogelvolk zu werfen. Der BUND für Umwelt und Naturschutz Deutschland verweist aber mit Nachdruck auf die quälenden Folgen von nicht artgerechtem und zu vielem Futter.

Permanentes Füttern lockt beispielsweise immer neue Enten ans jeweilige Gewässer. Das Risiko sich auf diese Weise mit Krankheitserregern zu infizieren steigt immens. Eine weitere Gefahrenquelle lauert durch nicht aufgenommenes Futter und vermehrte Exkremente. Sie sinken im Gewässer zu Boden und führen dort zu Fäulnisprozessen. Die begleitende Nährstoffanreicherung regt ihrerseits das Algenwachstum an. Dabei wird Sauerstoff verbraucht, ohne den die Fische wiederum zugrunde gehen. Das Gewässer ist vom bekannten „Umkippen“ bedroht.

Der Teufelskreis schließt sich, wenn die Entenpopulation durch gutgemeinte Fütterungsaktionen um vieles angewachsen ist. Dann nämlich reicht das natürliche Nahrungsangebot nicht mehr aus und die Tiere sind von der natürlichen Nahrungssuche entwöhnt. Wird jetzt nicht weiter „gemästet“, verenden die Tiere in strengen Wintern qualvoll. Nicht selten lassen auch Mangelerscheinungen und Stoffwechselerkrankungen die Tiere unnötig leiden.

Wirkliche Tierfreunde füttern deshalb Wasservögel nicht. Der BUND appelliert an die Einsicht der Bürgerinnen und Bürger es bei Naturbeobachtungen zu belassen.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net