Umwelttipps

Falsch verstandenes Energiesparen fördert Schimmelpilze

Die Sporen der Schimmelpilze kommen von Natur aus überall in der Außenluft und damit auch innerhalb von Gebäuden vor. Nimmt die Konzentration überhand ist neben der Gebäudesubstanz auch die Gesundheit von Bewohnern in Gefahr. In der warmen Jahreszeit sorgen geöffnete Fenster und Türen gewöhnlich für ausreichenden Luftaustausch. In der Heizperiode aber werden energietechnisch abgedichtete Räume unter Umständen zur Schimmelpilzfalle, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Eine Luftfeuchtigkeit in Räumen zwischen 65-85 % schafft ideale Auskeimbedingungen für Schimmelpilze. Die Ursachen der Entstehung zu hoher Luftfeuchte sind vielfältig. Ein 4-Personen-Haushalt gibt allein durch Atmung täglich 15 Liter Wasser an die Raumluft ab. Verdunstung über Pflanzen oder Wäschetrocknen in der Wohnung tun ihr übriges. Auch die aus energetischen Gesichtspunkten sinnvolle Hausisolierung kann den nötigen Luftaustausch auf ein bedenkliches Maß schwinden lassen - richtiges Lüften ist deshalb das A&O um Schimmelpilzbildung zu vermeiden.

Grundregel: Stoßweise und großflächig lüften, also etwa 3-5 mal täglich jeweils 10 Minuten bei weit geöffneten Fenstern. Dauerhaft gekippte Fenster verschwenden Energie und führen nicht zum erforderlichen Luftaustausch, sie können unter Umständen sogar Schimmelpilz hervorrufen.

Sicht- und/oder riechbarer Schimmelpilz muss entfernt werden, um Schäden am Gebäude oder der eigenen Gesundheit vorzubeugen. Die Behebung der Ursache der Feuchtigkeitsbildung ist dabei Grundvoraussetzung. Die ´chemische Keule` schadet der Qualität der Raumluft zusätzlich. Auf kleinen Flächen kann das Schimmelwachstum mit Essigessenz oder einer Mischung aus Alkohol (97 % Ethanol) und Salicylsäure (3%) aus der Apotheke gestoppt werden. Größere Flächen brauchen unbedingt den Rat von Fachpersonal.


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net