Rinder-Beweidung auf den städt. Streuobstwiesen in den Rainwaldstücklen

Seit ein paar Wochen beweidet eine kleine Rinderherde einen Teil der städtischen Rainwaldstückle oberhalb von Beutelsbach.
Bei Beweidung von Großvieh auf Streuobstwiesen wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob dies ökologisch vertretbar ist. Dies ist dann der Fall, wenn die Beweidung nicht durch schwergewichtige Rinder durchgeführt wird und eine große Fläche zur Verfügung steht. Pro Großvieh geht man notwendigerweise von einer Fläche von 1 ha aus. Auch dürfen die Tiere nicht das ganze Jahr auf der gleichen Wiese sein (Standweide). Diese Voraussetzungen sind hier gegeben. Bei den Rindern in den Rainwaldstücken handelt es sich um "Hinterwäldler" mit ihren Kälbern und um "texanische Langhörner". Beim Abweiden einer Fläche selektieren Rinder nicht nach Pflanzenarten. Rinder fressen nahezu das gesamte Pflanzenangebot und sind auch in der Lage, eine verfilzte Altgrasdecke aufzureißen. Durch die Beweidung werden Bauten von Insekten - z.B. der Wiesen- und Rasenameisen - nicht zerstört. Mistkäfer und Dungkäfer sind auch auf Kotstellen von Weidetieren angewiesen. Um eine Überweidung zu vermeiden, kommen die Rinder von den Rainwaldstücken in ein paar Wochen auf eine andere Fläche.

Klassischerweise werden Streuobstwiesen durch Schafe beweidet. Leider fehlt noch das Angebot, um durch Schafe die großen Streuobstflächen in Weinstadt zu beweiden. Auch hier darf eine Standweide, also das Verbleiben der Tiere das ganze Jahr auf einer Fläche, nicht vorgenommen werden.

In der Literatur wird die Beweidung von Pferden in Streuobstwiesen negativ bewertet. Lediglich die Weidehaltung mit mehreren zur Verfügung stehenden Flächen kommt für die Streuobstwiesenpflege in Frage. Eine Verschlammung der Flächen um die Wasserstellen muss vermieden werden. Da Pferde in ihrem Fressverhalten sehr wählerisch sind, muss der Pferdehalter bei einer Pacht von Streuobstwiesen zur Nachpflege verpflichtet werden. Auch dürfen Bäume nicht geschädigt werden.
Leider mussten wir in den Rainwaldstücken feststellen, dass durch Pferde kahle und an den Wassertränken Verschlammungen eingetreten sind. Auch wurden die Pferde mit Brot zugefüttert. Eine Nach-pflege ist nicht erfolgt. Eine Beweidung von Pferden lehnen wir unter anderem aus den genannten Gründen dort ab.

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