Bündnis für Streuobstwiesen: Doppelveranstaltung am 06.09.2012

06.09.2012:
Zu einer Doppelveranstaltung hatten die Stadt Weinstadt und das Bündnis zum Erhalt der Streuobstwiesen in Weinstadt eingeladen.

Um 17:30 Uhr fand für alle Interessierten eine Begehung im Modellgebiet Rossberg statt. 35 Personen, Mitglieder der drei Weinstädter Naturschutzverbände BUND, NABU und Naturfreunde, der OGV's Beutelsbach und Endersbach, Vertreter der Stadt und erfreulicherweise auch einige Privatpersonen beteiligten sich an der Begehung. Die Landschaftsplanerin, Frau Melinda Eberle-Schwarzer, die zur Zeit im Auftrag der Stadt eine Bestandaufnahme und Vorschläge für den Erhalt und die Verbesserung der Streuobstwiesen am Rossberg erarbeitet, zeigte exemplarisch Grundstücke mit verschieden weit fortgeschrittener Sukzession, eingeteilt in 4 Stufen, und erläuterte hierbei die jeweils notwendigen Arbeiten, um die Grundstücke wieder in eine Streuobstwiese zurückzuführen oder, bei fortgeschrittener Verwaldung (Stufe 4), die Fläche der Natur zu überlassen.
Um den Nährstoffeintrag möglichst gering zu halten und so wieder eine artenreiche Wiese zu erhalten, die dann Lebensraum für viele Insekten ist, sollte die Wiese ein- bis zweimal (maximal dreimal) im Jahr gemäht und das Mähgut zusammengerechelt werden, Mulchen des Mähgutes sollte dagegen wegen des Nährstoffeintrags möglichst vermieden werden.
Ganz wichtig ist der Erhaltungsschnitt der alten Obstbäume, die zum Teil über Jahre hinweg nicht mehr gepflegt worden sind, um den Bäumen hierdurch eine längere Lebensdauer zu geben.
Alte, abgestorbene Bäume sollten nicht entfernt werden, sie stellen als Habitatbäume für Insekten, Käfer und Vögel einen wertvollen Lebens- raum dar.

Um 19:00 Uhr fand dann die konstituierende Sitzung des Bündnisses für Streuobstwiesen im Kurt-Dobler-Saal in Beutelsbach statt, zu der 20 Interessierte gekommen waren.
Begrüßt wurden die Teilnehmer von Oberbürgermeister Oswald, der das weitere Engagement der Stadt bei diesem Thema zusagte.
Frau Eberle-Schwarzer erläuterte in einem interessanten Einführungsvortrag kurz die Geschichte der Streuobstwiesen in Baden-Württemberg und ihren Rückgang seit den fünfziger Jahren. Erst in jüngerer Zeit wurde die Bedeutung dieses äußerst artenreichen Lebensraumes, dieser unserer Landschaftsbild prägenden Kulturlandschaft mit seiner Bedeutung auch für die Erholung der Menschen und den Tourismus, wieder entdeckt.
Zum Erhalt sind große Anstrengungen, auch in finanzieller Hinsicht, notwendig. Voraussetzung hierfür ist die weitere Beteiligung der Stadt bei der Umsetzung der Maßnahmen. Ein Anfang ist mit der Sanierung einiger Zufahrtswege gemacht.
Im Anschluss an diesen Vortrag erläuterte Herr Dr. Kramer, der Sprecher des Bündnisses für Streuobstwiesen, die bisherigen Aktivitäten:
  • Mithilfe bei der Planung der zu sanierenden Wege
  • Unterstützung bei der Erstellung eines längerfristigen Planes
  • Freilegung des Fußweges von Beutelsbach zum Landgut Burg
Als nächste Maßnahme ist für den Herbst die Fertigstellung des Weges zum Landgut Burg geplant. Für den Weg werden dann Paten gesucht, die sich bereit erklären, abschnittsweise den Weg in den kommenden Jahren begehbar zu halten.
In der anschließenden Diskussion wurde über weitere mögliche Aktivitäten des Bündnisses nachgedacht:
  • Präsentation des Bündnisses am Streuobsttag
  • Beschilderung des Wanderweges
  • Aufstellen von Ruhebänken im Rossberggebiet
  • Mithilfe bei Erstpflegemaßnahmen, wobei die längerfristige weitere Pflege gesichert sein muss
  • Einrichtung eines Ökokontos und Sammlung von Ökopunkten durch die Stadt?
  • Möglichkeiten für Fördergelder?
  • Präsentation des Bündnisses und seiner Aktionen im Internet
Nach Fertigstellung des Planes von Frau Eberle-Schwarzer wird ein erneutes Treffen stattfinden, bei welchem dann über konkrete Maßnahmen beraten werden soll.

Bildergalerie von der Begehung im Streuobstgebiet Rossberg

 
Pressebericht WKZ
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